Neuer Leuchtturm «Netzdienlich und smart laden» lanciert

Liebe Roadmap-Community

Die Roadmap 2025 hat sich als Ziel gesetzt, das Thema nutzerfreundliches und netzdienliches Laden voranzutreiben. Bei der Fachveranstaltung «Netzdienlich und smart Laden», welche am 28. Mai bei der Helion Energy AG in Zuchwil stattgefunden hat, wurden verschiedene Stakeholderperspektiven aus der Community zusammengebracht. Gemeinsam wurde ein Verständnis entwickelt, was «netzdienliches Laden» überhaupt heisst, welche Chancen sich dadurch ergeben und welche Hürden für eine Umsetzung zu nehmen sind.

Die Teilnehmenden der Fachveranstaltung waren sich einig, dass das volle Potenzial des netzdienlichen Ladens nur dann erreicht und umgesetzt werden kann, wenn die gesamte Community eng zusammenarbeitet. Es wurde daher beschlossen, gemeinsam am netzdienlichen Laden weiter zu arbeiten und das Thema voranzubringen. Als Plattform wurde hierzu der neue Leuchtturm der Roadmap «Netzdienlich und smart laden» ins Leben gerufen.

Ihr Projektteam Roadmap Elektromobilität 2025

Netzdienlich und smart laden

Was bedeutet netzdienlich laden?

Zur Erreichung der Klimaziele (Klimaneutralität bis 2050) wird in den nächsten Jahren ein starker Hochlauf der erneuerbaren Energien erwartet. Gleichzeitig wird die Anzahl der Steckerfahrzeuge und damit der Ladebedarf steigen. Dabei wird es wichtig sein, dass Energieerzeugung und -verbrauch aufeinander abgestimmt werden, insbesondere weil die Erneuerbaren nicht zu jeder Tageszeit die gleiche Menge Energie liefern.
Luca Castiglioni vom BFE bestätigte, dass Elektrofahrzeuge grosse Potenziale zur Speicherfähigkeit und zum Lastmanagement für Netze bieten, vor allem wenn Ladestationen bidirektional betrieben werden: «Es gibt eine Konvergenz zwischen Photovoltaik und Elektrofahrzeugen, so sind Elektrofahrzeuge flexible Verbraucher für die Integration der Erneuerbaren». Um Spitzenlasten im Netz zu vermeiden und dieses zu entlasten, müssen sich Ladezeiten von den Abend- in die Nachtstunden verschieben.
Dabei sind vor allem finanzielle Anreize für die Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig. Peter Cuony vom Verteilnetzbetreiber Groupe E erläuterte dazu: «Diese Anreize für netzdienliches Laden können nur durch die Netzbetreiber auf Basis des Netzzustands gesendet werden.» Bei Stromengpässen bedeutet dies hohe Ladekosten. Das Laden bei Stromüberschüssen sollte hingegen belohnt werden und zu niedrigen Ladekosten führen oder sogar das Potenzial haben, durch das Laden und die damit verbundene Netzentlastung Geld zu verdienen. Christian Winzer von der ZHAW ergänzte: «Das netzdienliche Laden ist immer im Dreisatz zu verstehen». Dies bedeutet, dass der Kunde immer die Kosten übernimmt, die er auch verursacht.

Welche Hürden sind zu nehmen und welche Lösungen gibt es?

Das von Volker Fröse von der Geschäftsstelle moderierte Panel war sich einig, dass vor allem Planungssicherheit und ein Austausch der verschiedenen Player der Community notwendig seien, um netzdienliches Laden gezielt zu entwickeln und voranzutreiben. Neben technischen Fragestellungen gebe es aktuell vor allem noch regulatorische Hürden. Strategische Entscheidungen seien notwendig, um das «Ökosystem» für das netzdienliche Laden gezielt aufbauen und Netzverteilstrukturen umrüsten zu können. Fabian Kallen vom Energieversorger BKW betonte, dass auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Planung von Netzerweiterungen zur Unterstützung genutzt werden könnte.
Neben technischen und planerischen Aspekten ist es laut Noah Heynen vom Lösungsanbieter Helion vor allem wichtig, dass der Markt liberalisiert wird: «Die Einführung von dynamischen Tarifen sollte eine Verpflichtung werden. In den nächsten 3 Jahren müssen alle Energieversorgungsunternehmen bzw. Verteilnetzbetreiber mindestens einen dynamischen Tarif anbieten».
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass dem Energiesektor gerade grosse Änderungen bevorstehen. Hierbei trifft eine eher konservative Energieversorgungswelt auf eine sehr dynamische Mobilitätsbranche. Verschiedenste Bedürfnisse auf einem Netz aufeinander abzustimmen, ist dabei wahrscheinlich eine der grössten Herausforderungen.

Neuer Roadmap-Leuchtturm «Netzdienlich und smart laden»

Die Fachveranstaltung hat gezeigt, dass das netzdienliche Laden das Potenzial hat, alle Parteien zu Gewinnern zu machen. Alois Freidhof vom BFE und Programmleiter der Roadmap Elektromobilität 2025 zog das Fazit, dass das volle Potenzial des netzdienlichen Ladens nur dann erreicht und umgesetzt werden kann, wenn alle Parteien der Branche eng zusammenarbeiten. Ein erster Schritt wurde mit der Fachveranstaltung am 28. Mai getan. Der Dialog wird nun in einem neuen Leuchtturm «Netzdienlich und smart laden» im Rahmen der Roadmap Elektromobilität 2025 weitergeführt. Schon am 28. Juni findet das erste Treffen der neuen Arbeitsgruppe statt (vgl. Terminvorschau unten).

Download aller Präsentationen (PDF)

Haben Sie die Fachveranstaltung verpasst, aber dennoch Interesse, im neuen Leuchtturm «Netzdienlich und smart laden» mitzuwirken? Gerne dürfen Sie sich bei uns melden: info@roadmap-elektromobilitaet.ch.

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